Vecsés – der Anfang…

In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts ergab sich die Möglichkeit, die Geschichte von Vecsés und der Urpfarrei im Archiv der Diözese von Vác zu erforschen. Es gibt dort sehr viele, unpublizierte Materialien über Vecsés. Die Dokumente des ersten Kirchenbaus, und der ersten Verzeichnung aus dem Jahr 1795 ergaben sich, als die größte Überraschung für uns.

Der Bischof von Vác (Splényi Ferenc 1787–1795) ließ im Jahre 1795 eine vollständige Liste über die Bevölkerung von Vecsés zu erstellen. Diese Verzeichnung kann heute als Volkszählung betrachten werden. Es wurden insgesamt 80 Häuser zusammengeschrieben. In der Liste steht der Name des Familienhauptes, der Name seiner Ehefrau (meistens nur der Taufname), und die Kinder mit Name und Alter. In einigen Fällen werden auch die älteren Familienmitglieder aufgezählt. Die Liste wurde in deutscher Sprache erstellt. Die Entzifferung der alten gotischen Schrift gab uns eine große Aufgabe, aber außer manchen Ausnahmen haben wir die Lösung gefunden.

Bei der Ansiedlung von Vecsés war die Verordnung des ungarischen Königs Kaiser Josef des II. (22. August 1785), die die Leibeigenschaft aufgehoben, und den freien Umzug gesichert hat, schon im Kraft. So haben sich Familien für den Aufruf für die Ansiedlung von Vecsés nicht nur aus den fernerliegenden, früher angesiedelten donauschwäbischen Dörfer gemeldet, sondern wahrscheinlich auch aus den naheliegenden slowakischen und ungarischen Dörfern. Nach der Verzeichnung aus dem Jahr 1795 wurde die Anzahl der ungarischen und slowakischen Siedler geringer. Wir können zumuten, dass diese aus den naheliegenden Dörfer gekommen sind, und dass sie wegen den Anfangsschwierigkeiten zurückkehrten. An ihrer Stelle kamen weitere deutschnamige Familien. 9 Jahre später stehen schon 80 Familien in der Liste, anstelle der originellen 50 Familien:

Wirth, Frühwirth, Opatka, Bruder, Horvath, Freund, Uitz, Majer, Liebe, Sieberth, Scheuring, Walter, Pfeffer, Felßner, Strohmayer, Ochsenmajer, Pröbszt, Sopper, Kellner, Schmidt, Pröbstl, Ostertach, Liebe, Marheis, Kranzinger, Hoffmann, Adamus, Matheiß, König, Szapper, Leimeter, Kirsch, Purscht, Lee, Siebert, Hermann, Hochstein, Fürstner, Krauß, Tein, Stiller, Maßfelder, Pejtelpeck, Reßner, Stiller, Brandner, ?... , Stiller, Tadscherer, Lutz, Grauß, Semmel, Hackel, Wilhelm, ? … , Tain, Lutz, Peitelpeck, Wirth, Eisen, Monger, Gruber, Sterk, Appl, Staß, Kleineisel, Guthmann, Opatka, Wudi, Neubaur, G... ßl, ? … , G … , Urban, , Martin, Adamus, Rutzky, Maurer, Peringer.

Anhand der zeitgenössischen Mappen wurden ihre Häuser höchstwahrscheinlich entlang der heutigen Hauptstraße und in der heutigen Város Straße gebaut. Die Anzahl der Leibeigenengrundstücke erhöhte sich nicht, aber der Gutsherr genehmigte die Teilung von 7 Grundstücken.

Diejenige, die sich in diesem Thema vertiefen möchten, finden weitere Informationen unter den folgenden Links:

 

Acta Parochiarum

Házak sorrendje

 

Diese Verzeichnung stammt vor 225 Jahren, vielleicht gerechtfertigt diese Jahreszahl, dass wir uns jetzt mit diesem Thema beschäftigen.

Familie unter Ordinalzahl 44. :

Michael Reßner (Nagykovácsi 1767-Vecsés 1838)

Anna Herr (Hidegkút 1775-Vecsés 1829)              

Franziskus 8

Andreas 3

Michael Reßner 60 (Ruppertsberg 1740 - Vecsés 1797

Elisabetha Jung 60 (Königsbach 1743 + Vecsés 1813)

Ewa 1

Ich habe diese Familie als Beispiel gewählt, weil wir aus den Forschungen von Anton Wirth wissen, dass die Großeltern am Ufer des Rheins geboren sind. Die eingewanderten Familien Reßner und Jung haben sich in (Pest) Hidegkút angesiedelt. Michael und Elisabetha heirateten noch dort, danach kamen sie durch Nagykovácsi im Jahre 1786 nach Vecsés. Sie sind am Ufer des Rheins geboren, und ruhen heute im Friedhof von Vecsés.

(Die kursiv geschriebenen Ergänzungen stammen aus dem Buch von Anton Wirth – Johannes Neumayer „Ortsfamilienbuch Vecsés bei Budapest”.)

 Michael Frühwirth